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Die alte Heilig-Geist-Kirche in Pullach

Hoch über dem Isartal am Steilufer steht das älteste Baudenkmal Pullachs – eines der wenigen aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert: die alte Heilig-Geist-Kirche.
Charakteristisch der Turm – auf die gotische Spitze wurde im Barock eine kleine Zwiebel aufgesetzt, eine seltene Konstruktion.


Erbaut wurde die Kirche Ende des 15. Jahrhunderts. Wie ist das kleine Bauerndorf zu diesem schönen spätgotischen Kleinod gekommen? Wer hat sie erbaut? Im Gewölbe finden sich Schlusssteine mit den Wappen von Bayern und München sowie von der Münchner Patrizierfamilie Pötschner. In manchen Beschreibungen wird dies als Hinweis auf Stifter und Erbauer verstanden, ebenso wie aufgrund der Bauformen Bezüge zur Bauhütte der Münchner Frauenkirche hergestellt werden.
Der Hauptaltar, das eindrucksvolle geschnitzte „Pfingstwunder“, kommt aus dem Umkreis von Erasmus Grasser (1480); die beiden Altarflügel, die an der südlichen Seitenwand hängen, stammen aus der Werkstatt des Münchner Malers Jan Pollack (1489) .
Die schöne und reiche Ausstattung der Kirche wurde in ihrer heutigen Form etwa in der Zeit von 1880-90 zusammengestellt. Die Kirche war vorher offenbar lange Zeit barock umgestaltet und nun sollte – entsprechend dem Geist der Zeit – der ursprüngliche Zustand der Spätgotik wieder hergestellt werden. Engagiert hat sich Pfarrer Festing (von 1884 bis 1891 in Pullach), angeblich wurde er dabei von Gabriel von Seidl (Architekt, 1902 Gründer des Isartalvereins)
unterstützt. Die Geschichte der Kirche müsste kunsthistorisch aufgearbeitet werden.

Mit freundlicher Genehmigung des Pullacher Geschichtsforums e.V.
Das Geschichtsforum ist ein Treffpunkt für Interessierte an der Geschichte Pullachs und seiner Umgebung und lädt herzlich zu seinen öffentlichen Veranstaltungen ein. Termine und Kontakt: pullacher-geschichtsforum.de

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