Buchvorstellung der Gemeinde Pullach
Susanne Meinl „Fremder Hände Arbeit“
(Band 9 der Pullacher Schriftenreihe)
Seit bald 80 Jahren lag dieses Kapitel der Pullacher Geschichte im Dunkeln. In den Kriegsjahren arbeiteten Tausende Männer und Frauen unfreiwillig in Pullach. Sie ersetzten die Soldaten und machten es möglich, dass in den zwei großen Industriefirmen wie auch in den mittelständischen Betrieben weiter produziert werden konnte – zu einem großen Teil für die Rüstung. Zudem deckten sie den Arbeitskräftebedarf auf Baustellen, in der Landwirtschaft, bei Dienstleistungen: auch beim Friseur gab es Hilfe und genauso in (NS-konformen) Privathaushalten.
Frau Dr. Susanne Meinl stellt in ihrem Buch das System der sogenannten„unfreien Arbeit” in Pullach und Umgebung, einschließlich Baierbrunn, zwischen 1940 und 1945 vor. Wie und woher gelangten diese Menschen in großer Zahl nach Pullach? Wie waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen? Wo waren sie untergebracht? Gab es Todesopfer? Wer waren die„Bedarfsträger“ – oder besser Profiteure? Wo und wann gab es Gegenwehr?
Das Buch widmet sich diesen zentralen Fragen, die jahrzehntelang nie systematisch gestellt und beantwortet wurden. Es zeigt nicht nur ein 80 Jahre zurückliegendes Stuck Ortsgeschichte, sondern ist auch ein wichtiger Teil der Aufarbeitung einer verbrecherischen Zeit und eines verbrecherischen Systems.
Die Historikerin Dr. Susanne Meinl hat auf der Grundlage eines Forschungsauftrags der Gemeinde nun dieses Buch verfasst.